Durch die derzeit idealen Witterungsbedingungen und hohe Ausgangspopulation aus den Kirschen konnte sich die Kirschessigfliege (KEF) bereits in die Rebbestände ausbreiten. Erste Eiablagen gibt es lokal an den frühen Sorten wie Acolon oder Regent. An verletzten Früchten, z. B. durch Mäuse oder Schneckenfrass, werden Eier seit bereits zwei Wochen durch die heimische Essigfliege, aber auch durch die KEF abgelegt. In der Nähe solcher Befallsstellen ist auch schon deutlicher Beflug durch Essigfliegen feststellbar. Kontrollieren Sie nun dort zuerst auf Eiablagen an unverletzten, reifen Einzelbeeren!
Aktuell konnten bis zu 14 Eier auf 100 Beeren (Acolon) festgestellt werden (Ihringen später Bestand, Beeren gerade vollständig umgefärbt, Befallshäufigkeit 10%, Stand 19.8.19). An Regent wurden 4 Eier auf 50 Beeren festgestellt (Ihringen, späte Lage im umfärben, Befallshäufigkeit 8%, Stand 19.8.19).
Mit fortschreitender Reifeentwicklung und der wechselhaften Witterung wird sich der Druck noch erhöhen.
Sehen Sie auch unter www.vitimeteo.de die aktuellen Ergebnisse des WBI Monitorings.
Unsere Empfehlung: Kontrollieren Sie unbedingt Ihre anfälligen Anlagen! Besonders gefährdet sind hierbei Anlagen in Wald- und Böschungsnähe. Kontrollieren Sie an mehreren Stellen der Anlage, der Befall kann sehr unterschiedlich und lokal sein. Auch bekannt feuchtere Anlagen sind eher gefährdet. Wichtig: beobachten Sie den Flug der Kirschessigfliege in den Morgenstunden bis 10 Uhr. Hier zeigt die Fliege die größte Aktivität.
Bekämpfung
Starten Sie rechtzeitig die Maßnahmen zur Regulierung der Kirschessigfliege. Wie die Eiablagen in den verletzten Beeren zeigen, sind bereits eine Vielzahl an Kirschessigfliegen in den Anlagen. Diese warten nur auf die richtige Witterung und den richtigen Reifezustand der Beerenhaut, bis eine Eiablage möglich ist. Verpasst man den ersten Bekämpfungstermin um wenige Tage, so gehen bereits viele Einzelbeeren in Gärung über. Die dafür relevanten Hefen werden mit der Eiablage durch die Kirschessigliege in die Beeren übertragen. Diese essigstichigen Beeren locken wiederum die Essigfliegen aus der Umgebung an und erschweren enorm die weitere Bekämpfung.
Eine frühzeitige Bekämpfung, mit noch geringen Populationsdichten, wird wie bei anderen Schaderregern auch, den größten und nachhaltigsten Bekämpfungserfolg erzielen. In Befallslagen empfehlen wir daher rechtzeitig mit den Behandlungen zu beginnen.
Im Kombinationsverfahren können 5 Behandlungen durchgeführt werden:
5 ml Spintor® + 1 l combi-protec gegen Drosophila Arten (2x) und gegen Ohrwurm (2x)
25 g Mospilan®SG + 1 l combi-protec gegen Drosophila Arten (1x)
Für eine möglichst effektive Bekämpfung wird ein Behandlungsintervall von 6 Tagen empfohlen.
Lesen Sie hierzu auch unseren aktuellen Flyer mit Infos zur Ausbringtechnik.
Behandlungen vor Regen!
Entgegen der allgemeinen Empfehlung, werden die Behandlungen vor Niederschlägen (24- 48 Stunden vorher) von uns als sehr wichtig eingestuft und empfohlen!
Die Abstände zwischen den Behandlungen müssen dadurch nur im Falle von sehr starkem Zuflug reduziert werden.
Wie erkenne ich Eier der Kirschessigfliege?
Wesentlich schwieriger als die Fliegen, lassen sich die Eier der KEF identifizieren. Mit einer Lupe (mind. 10 fache Vergrößerung) können Eier der Kirschessigfliege identifiziert werden. Die weißen Atemfäden (2 – 4 Stück) ragen aus der Frucht heraus oder haften an den Rändern der Öffnung an. Zum Teil sind Eier sehr tief in die Frucht abgelegt und die Fäden schauen nur ein kleines Stück aus der Frucht heraus. An den Trauben findet sich – je nach Wasserversorgung der Rebe – ein kleiner Fruchttropfen an der Eiablagestelle, welcher später eintrocknet.
Kontrollieren sie vor allem an windgeschützten Plätzen (also nicht windexponierte Randlagen!). Die Quetschprobe bringt bei den Trauben nicht immer ein korrektes Ergebnis.
Geplatzte und verletzte Beeren
Auch unreife und verletzte Beeren wurden so schon belegt, bevor eine Eiablage in der Fruchthaut möglich war. In der Folge kommt es auch zu Eiablagen der normalen Fruchtfliege Drosophila melanogaster. Zur Unterscheidung eignen sich sehr gut die breiter ausgeformten Atemfäden der Eier.
Kontrollieren sie vor allem an windgeschützten Plätzen (also nicht windexponierte Randlagen!). Die Quetschprobe bringt bei den Trauben nicht immer ein korrektes Ergebnis.
Geplatzte und verletzte Beeren
Auch unreife und verletzte Beeren wurden so schon belegt, bevor eine Eiablage in der Fruchthaut möglich war. In der Folge kommt es auch zu Eiablagen der normalen Fruchtfliege Drosophila melanogaster. Zur Unterscheidung eignen sich sehr gut die breiter ausgeformten Atemfäden der Eier.